Reisebericht aus dem Sanella-Album Afrika |
||||||||||||||||
========================================= |
||||||||||||||||
|
ANTILOPEN, FLUSSPFERDE UND ELEFANTEN Die erste Bekanntschaft mit Nilpferden machten wir in Uganda. Böhlau hatte von Eingeborenen zwei Boote gekauft. Die Träger waren inzwischen umgekehrt, und wir fuhren durch viele Flüsse und Seen. In einer kleinen Bucht sahen wir eine Anzahl Flußpferde vor sich hindösen. Von einigen konnte man nur die massigen Köpfe sehen. Unter Wasser befindliche Tiere verrieten sich nur durch die ständig aufsteigenden Luftblasen. Frank brannte darauf, einige Filmaufnahmen davon zu machen. Böhlau feuerte auf einen dieser Kolosse. Anscheinend hatte er das Tier nur verwundet, denn es schnaubte wild auf, unerwartet ging die ganze Herde zum Angriff über. So schnell wie möglich ruderten wir dem Ufer zu, während die Kamera alle Einzelheiten der Verfolgung filmte. Es wurde brenzlig. Immer näher kamen die Flußpferde, selbst Frank mußte zum Ruder greifen. Nur mit Mühe erreichten wir rechtzeitig das Ufer und erkletterten schnell einige Bäume. Wir schossen, was die Gewehre hergaben. Es gelang uns dadurch, die Tiere zurückzujagen. Wir setzten unsere Bootsreise fort. "In den nächsten Tagen bekommen wir vielleicht schon Elefanten zu sehen", meinte Böhlau. "Nördlich vom Victoria=See soll es noch größere Elefantenherden geben. Leider sind diese Dickhäuter durch rücksichtslose Elfenbeinjäger fast ausgerottet worden." Am Rande des Victoria-Sees schlugen wir unsere Zelte auf. Ich war auf einen hohen schlanken Baum geklettert. Von hier aus konnte man weit ins Land schauen. |
.
Es war herrlich: die spiegelnde Fläche des Sees, unterbrochen von vielen kleinen Inseln. Aus einem nahe liegenden Negerkral waren zwei Eingeborene zu uns herübergekommen. Sie hatten unser Lagerfeuer gesehen. Wir gingen zu ihnen ins Dorf und sprachen mit dem Häuptling. Mißtrauisch blickte er uns an, und feindlich betrachtete er die surrende Kamera. |
.
Nachdem wir ihm einige Geschenke überreicht hatten, wurde er zugänglicher und erzählte uns schließlich von der nicht weit entfernten Elefantentränke und dem geheimnisvollen Elefantenfriedhof. Gespannt folgten wir dem Palaver des Häuptlings, aus dem hervorging, daß alte, kranke Elefanten sich durch weite einsame Sumpfgebiete schleppen sollten, um dann im Morast zu versinken. Immer wieder sucht man diese Elefantenfriedhöfe, aber bisher hat sie noch keiner gefunden. Um unsere Fleischbestände aufzufrischen, gingen Böhlau und ich am anderen Morgen in aller Frühe auf Jagd. Hinter einem kleinen Hügel legten wir uns auf die Lauer. Allzulange brauchten wir nicht zu warten, da sichteten wir ein Rudel Antilopen. Äsend kamen sie auf uns zu. Auf das prächtige Leittier deutend, gab mir Böhlau zu verstehen, daß ich schießen sollte. Das Herz schlug mir bis zum Halse, ich hatte Jagdfieber. Ich hob mein Gewehr, ruhig suchte ich mein Ziel, langsam krümmte ich durch, und im Feuer brach der Bock zusammen . |
|
.
|
||||||||||||
|
|
|||||||||||
|
||||||||||||
|
||||||||||||
Uganda, Kenia, Tanganyika, Tansania, Flußpferde, Elefanten, Antilopen |
||||||||||||
|